Wie wirkt sich ein Bedingungsloses Grundeinkommen auf die Arbeitswelt aus?

Wird noch jemand arbeiten gehen und vor allem die „schmutzige Arbeit“ erledigen, wenn es ein Bedingungsloses Grundeinkommen gibt? Diese Fragen gehen einen schon einmal durch den Kopf, wenn man sich damit beschäftigt, wie sich ein BGE auf die Arbeitswelt auswirken könnte. Der Runde Tisch Grundeinkommen vertritt grundsätzlich die Ansicht, dass durch die Einführung eines BGE die Vorteile für Arbeitende gegenüber den Nachteilen überwiegen.

Durch das BGE wären alle Menschen erstmals abgesichert, und zwar ohne Bedingungen. Ein BGE stärkt die Position der Arbeitenden, da sie sich nun gegen bestimmte Arbeiten mit schlechten Arbeitsbedingungen oder niedriger Bezahlung entscheiden können. Arbeiten mit Niedriglöhnen könnten abgelehnt und müssten folglich höher entlohnt werden.

Für arbeitslose Menschen bedeutet diese Absicherung, dass sie nun ohne Druck überlegen können, was sie wollen und sich eine passende Stelle suchen können. Menschen, die ihren Beruf wechseln wollen, fällt es durch die Absicherung leichter die alte Stelle zu verlassen und neu zu beginnen. Aus ökonomischer Sicht rentiert sich ein BGE dadurch, dass mehr Menschen dazu bereit sein könnten, unternehmerisch tätig zu werden. Dadurch könnten in Folge auch mehr Arbeitsplätze entstehen.

Eine Folge des BGE könnte auch eine weitere Zunahme von Teilzeitarbeiten und geringfügigen Beschäftigungen sein, da sich mehr Menschen dazu entschließen könnten weniger zu arbeiten, denn durch ein BGE sind die bisherigen teilweise prekären Teilzeit- und geringfügigen Beschäftigten durch ein zusätzliches Einkommen abgesichert. Die Zunahme dieser Arbeitsverhältnisse würde in einer Arbeitszeitverkürzung resultieren, was wiederum Arbeitsplätze für mehr Menschen schafft.

Natürlich stellt sich immer noch die Frage, ob durch ein BGE nicht jegliche Arbeit liegengelassen wird. Dieser Aspekt liegt im Rahmen der Spekulationen und ist letztendlich vor allem eine Frage des Menschenbildes. Das bedingungslose Grundeinkommen soll grundsätzlich nicht vom Arbeiten abhalten, sondern dazu befreien, sinnvolle und der eigenen Person entsprechende Arbeiten zu wählen. Dies kann ein BGE nicht alleine garantieren, sondern es braucht daneben eine Arbeitsmarktpolitik, die sinnvolle Jobs schafft und eine Haltung der Solidarität und Gemeinwohlorientierung in der Gesellschaft.